Für eine neue, idealistische Linke

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Idealisten wie Bernie Sanders schaffen es, Menschen mit ihren Überzeugen zu begeistern und so eine linke Bewegung aufzubauen.
Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bernie_Sanders_by_Gage_Skidmore.jpg
Die desaströs verlaufene deutsche Wiedervereinigung, Schröders Agenda 2010, Spaltung und Zersplitterung in den eigenen Reihen, eine an verschiedenen wirtschaftlichen Krisen zerbrechende EU, ein schlingernder Kurs von SPD und Grünen beim Umgang mit Geflüchteten und das verstärkte Aufkommen fremdenfeindlicher und chauvinistischer Tendenzen in der Gesellschaft; die Befürworter einer fortschrittlichen, linken Politik in Deutschland mussten in letzter Zeit viele harte Schläge hinnehmen. 
Das fordert Tribut. Die Relevanz linker politischer Positionen bei gesellschaftlichen Debatten nimmt immer weiter ab, während Populisten und Demagogen, die Lösungen anbieten, die nur noch einfach, nicht mehr menschenfreundlich oder auch nur grundgesetzkonform sein müssen, Aufwind haben. Gleichzeitig bröckelt der Zusammenhalt innerhalb des linken Lagers nicht nur, er ist praktisch nicht mehr existent. 
Wer öffentlich klar links Position bezieht, muss damit rechnen, dass er mindestens genauso oft „Heuchler“, wie „naiver Gutmensch“ genannt wird. 
Da ist es kein Wunder, dass zahlreiche Politiker, die dem linken Lager zuzuordnen sind, inzwischen darauf verzichten, sich klar links festzulegen. Immerhin wollen sie ja auch wiedergewählt werden. 

Diese Angst für etwas einzustehen, was radikal dem heutigen Mainstream widerspricht, die ja zumindest in Hinblick auf Wahlen, die gewonnen werden sollen, nicht unberechtigt erscheint, trägt dann wiederum dazu bei, die Linken ziellos, uneinig und verwirrt aussehen zu lassen. Man weiß ja inzwischen kaum noch wer ein Linker ist und wer nicht. Manchmal erscheint die, normalerweise völlig antifortschrittliche, Angela Merkel progressiver und mutiger als die Spitzen der 150 Jahre alten linken Arbeiterpartei SPD. 
Das wirkt natürlich nicht besonders anziehend auf unentschlossene Wähler, abgeschwächte Forderungen und öffentlich zur Schau gestellte Mutlosigkeit sind eben nichts, was die Menschen besonders begeistert, und stößt die eigenen überzeugten Anhänger, die inzwischen Angst vor der nächsten, total den eigenen Prinzipien wiedersprechenden, Äußerung ihrer Parteiführer haben müssen, ab. 
Wenn das so weitergeht, steht die linke Bewegung in Deutschland vor einer langen Durststrecke.
Tragisch, denn gerade jetzt bräuchte man zur dauerhaften Beilegung der zahlreichen Krisen, von der Eurokrise bis zur Flüchtlingskrise, die die Welt im Augenblick fest im Griff haben, eine starke linke Bewegung. 

Die deutschen Linken haben etwas vergessen, was jahrelang Grundlage ihres Erfolgs war. Nämlich, dass man, Realpolitik in allen Ehren, sein Fernziel nicht aus den Augen verlieren oder verstecken darf. Dies ist schließlich die Definition eines Linken: 
Ein Mensch ist dann links, wenn er eine Vision einer perfekten Gesellschaft hat, einer Gesellschaft in der nicht Profite oder die „gottgegebenen“ Normen der Väter, sondern die Bedürfnisse der einzelnen Menschen im Mittelpunkt stehen. Wenn er das Ideal einer freien, gerechten und solidarischen Welt in sich trägt. Dann kann er sich, bevor er in einer Gesellschaftlichen Debatte positioniert, überlegen, welches realistische Vorgehen die Gesellschaft näher an dieses Ideal bringen würde, für welches er dann aber auch mutig eintreten muss. 

Das eine solches linkes Auftreten bei den Menschen um einiges besser ankommt, als das peinliche Rumgeschlingere der deutschen Linken, zeigen die Erfolge des bekennenden Sozialisten Bernie Sanders in den USA, der vor allem deshalb bei den progressiven Amerikanern so gut ankommt, weil er seine Positionen seit 50 Jahren nicht verändert hat und seitdem mit offenem Visier für das kämpft, was er für richtig hält. 
Wer so vorgeht zeigt, dass er seine Wähler ernst nimmt und auf intellektueller Ebene überzeugen will, und hilft so mit, eine Bewegung aus eigenständig denkenden Menschen, die eine Vision und damit auch Ideale haben, aufzubauen. Eine linksidealistische Bewegung. 

Und deshalb handeln die Beiträge auf diesem, neuen Blog von der idealen Gesellschaft und von dem Vorgehen, das, der Meinung des Autors nach, sinnvoll wäre, um näher an diese heranzukommen, in der Hoffnung, damit zu einer Reformation und zu seiner Rückbesinnung auf die alten Ideale in der Linken Bewegung in Deutschland beizutragen. 

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